In den letzten 15 Jahren hat sich gezeigt: Millennials und die Generation Z unterscheiden sich von früheren Generationen. Angehörige dieser Generationen gehen nicht davon aus, lange in einem Unternehmen zu bleiben. Daher sollten Sie das auch nicht von ihnen erwarten. Oder geht es auch anders?
Ein häufiger Arbeitsplatzwechsel ist unter Millennials und der Gen Z gang und gäbe. Dadurch kann der – falsche – Eindruck entstehen, dass sie in ihrem Beruf keine Erfüllung finden oder einfach nicht arbeiten wollen. Bei Avature betrachten wir die Sache jedoch aus einem anderen Blickwinkel. Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass sich Unternehmen nicht richtig auf die neuen Generationen einstellen, um Job-Hopping entgegenzuwirken.
Mit dem Beginn des digitalen Zeitalters und Ereignissen wie der Pandemie im Jahr 2020 hat sich die Kluft zwischen den Generationen vergrößert. Solange Unternehmen nicht das bieten, was Millennials und Angehörige der Gen Z von ihnen erwarten, werden diese Generationen weiterhin häufig den Job wechseln.
Beschäftigungsdauer von Millennials und der Gen Z
Laut dem US Bureau of Labor Statistics bleiben US-Amerikaner nicht mehr so lange bei einem Arbeitgeber wie in den frühen 1980er-Jahren. Grob geschätzt sind derzeit sechs von zehn angestellten Millennials offen für neue Jobangebote.
Daraus lässt sich schließen, dass jüngere Generationen Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Erwartungen entspricht, und sie sich daher einen neuen Job suchen.
Diese Tatsache wirft zwei wesentliche Fragen auf:
Erstens: Warum sollten Unternehmen Millennials und die Generation Z priorisieren und einbinden? Wegen der finanziellen Auswirkungen, um es kurz zu fassen. Aktuellen Studien zufolge kostet die Fluktuation dieser beiden Gruppen die US-Wirtschaft jährlich 30,5 Milliarden US-Dollar. Angesichts der Tatsache, dass diese Generationen bald die Mehrheit der Erwerbstätigen ausmachen werden, ist dies besonders beunruhigend.
Und zweitens: Was wünschen sich Millennials und die Gen Z von ihrem Job? Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach, da Generationen nicht streng homogen sind. Dennoch lassen sich bestimmte Muster erkennen, mit deren Hilfe die Einbindung von Millennials und der Gen Z am Arbeitsplatz gelingen kann.
Was ist den Millennials und der Gen Z im Job wichtig?
Um die Antwort besser zu verstehen, muss man berücksichtigen, dass Millennials und Angehörige der Generation Z ein anderes Bild von Unternehmen haben als frühere Generationen. Sie sind mit digitalen Medien aufgewachsen – in einer Welt, in der sofortige Interaktionen möglich sind, unabhängig von Sprache, Kultur oder Standort.
Daher wünschen sich Millennials und Angehörige der Gen Z am Arbeitsplatz unter anderem die Möglichkeit, Teil einer Community zu sein. Eine effektive Kommunikation im Team und mit Vorgesetzten ist entscheidend.
Unternehmen müssen ihren Mitarbeitenden eine Stimme geben, damit sie Dinge verändern und ihre Ideen und Präferenzen äußern können. Ihre Meinungen müssen gehört, geteilt und berücksichtigt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des digitalen Zeitalters, der sich auf die Erwartungen von Millennials und der Gen Z an ihren Arbeitsplatz auswirkt, ist der stetige Fortschritt und Wandel. Das wirtschaftliche und soziale Umfeld, in dem wir heute leben, verändert sich ständig weiter. Laut einer Umfrage von Deloitte unter Millennials und der Generation Z aus dem Jahr 2024 glauben 61 Prozent der Millennials und 58 Prozent der Gen Z, dass sie in der Lage sind, Veränderungen in ihrem Unternehmen voranzutreiben, insbesondere in Bezug auf Arbeitspensum, angebotene Dienstleistungen für Kunden, Weiterbildung und Entwicklung, Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion, Wohlbefinden, soziale Auswirkungen und Umweltschutz.
Daher müssen sich Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln, wenn sie interne und externe Talente ansprechen möchten.
Jüngere Arbeitskräfte sind an ständige Veränderungen und neue Impulse gewöhnt. Daher möchten Millennials und Angehörige der Gen Z die Möglichkeit haben, sich am Arbeitsplatz weiterentwickeln und entfalten zu können. Wenn das gewünschte persönliche Wachstum in einem Unternehmen nicht möglich ist, werden sie sich anderweitig umsehen. Das Ergebnis? Job-Hopping.
Daraus ergibt sich ein entscheidendes Merkmal der neuen Arbeitskräfte: Schulung und Leistungsmanagement. Und die lernfreudige Gen Z kann sich schnell neue Skills aneignen.
Angehörige dieser Generation erwarten, dass Weiterbildung und Entwicklung ein zentraler Bestandteil ihrer Tätigkeit sind. Unternehmen, die dies nicht bieten, können diese Zielgruppe nur schwer ansprechen und binden.
Wie können Sie Millennials und die Gen Z nun also an Ihr Unternehmen binden?
Nachdem klar geworden ist, warum diese beiden Generationen häufiger den Job wechseln, stellt sich die Frage, wie Unternehmen aus ihren Erwartungen einen Wettbewerbsvorteil ziehen können. Das digitale Zeitalter und die inzwischen weit verbreiteten flexiblen Arbeitsformen machen eines deutlich: Unternehmen müssen sich anpassen.
Der Begriff Anpassung mag an agile Technologie erinnern. Er bezieht sich jedoch auf die Investition in Talente. Wenn Sie wissen, was zukünftige und gegenwärtige Generationen von ihrem Arbeitsumfeld erwarten und dies erfüllen können, wirken Sie dem Gedanken an einen Jobwechsel entgegen. Ein Pluspunkt: Skills, Weiterbildung und Entwicklung stehen bekanntermaßen in engem Zusammenhang mit Mitarbeiterbindung.
Hier sind einige Tipps, mit denen Sie Millennials und die Generation Z am Arbeitsplatz einbinden können:
- Bauen Sie eine Community in Ihrem Unternehmen auf. Eine großartige Möglichkeit, Ihren Mitarbeitenden eine Stimme zu geben, ist ein gemeinschaftsbasiertes Arbeitserlebnis. Starten Sie mit einer agilen Onboarding-Software für neu eingestellte Mitarbeiter, die Ihre neuen Talente noch vor dem ersten Arbeitstag mit ihrem zukünftigen Team in Kontakt bringt. Konzentrieren Sie sich im nächsten Schritt auf die Entwicklung einer digitalen sozialen Umgebung. So können Ihre Mitarbeitenden mit dem Team und Vorgesetzten interagieren und gleichzeitig ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln.
- Etablieren Sie eine solide interne Mobilitätsstruktur. Mitarbeitende wissen zu lassen, dass Veränderung und Weiterentwicklung jederzeit möglich sind, stärkt die Mitarbeiterbindung. Entwickeln Sie ein solides Framework für die interne Mobilität. Damit kann Ihre Belegschaft ihr volles Potenzial entfalten, während Sie eine Kultur der Weiterbildung und Umschulung schaffen.
- Verbessern Sie die Leistungsmanagementstrategie Ihres Unternehmens. Mitarbeitende wissen, was Unternehmen von ihnen erwarten. Im Gegenzug helfen agile Zielsetzungen und 360-Grad-Feedback Arbeitgebern, die Erwartungen der Mitarbeitenden an ihre berufliche Entwicklung besser zu verstehen. Streben Sie einen kontinuierlichen Leistungsmanagement-Workflow Damit werden Millennials und Mitarbeitende der Gen Z motiviert und sie erhalten mehr Kontrolle über ihr berufliches Wachstum.
Fazit
Ein häufiger Jobwechsel ist unter Millennials und der Generation Z nichts Ungewöhnliches. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, Job-Hopping entgegenzuwirken. Wenn Sie die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Mitarbeitenden genau kennen, können Sie ein ansprechendes und lohnendes Arbeitsumfeld schaffen, das sie dazu bewegt, in Ihrem Unternehmen zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.
Bauen Sie zunächst eine von Ihren Mitarbeitenden geführte Community auf. Konzentrieren Sie sich als Nächstes auf die Entwicklung Ihrer internen Mobilitäts- und Weiterbildungsstrategien. Verbessern Sie abschließend das Leistungsmanagement-Framework Ihres Unternehmens.
Mit diesem dreigliedrigen Ansatz können Sie die Einbindung verbessern, mehr Zustimmung von Mitarbeitenden erhalten und gleichzeitig Kosten senken und der Fluktuation von Talenten entgegenwirken.