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Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Recruiting im Einzelhandel bezeichnet die Suche und Einstellung passender Kandidaten in der Einzelhandelsbranche. In Wahrheit jedoch ist das Recruiting im Einzelhandel eine komplizierte Angelegenheit, die zeitliche und finanzielle Belastungen mit sich bringen kann.

Beim Recruiting im Einzelhandel muss nicht nur berücksichtigt werden, dass es sich um eine Branche mit hoher Fluktuation handelt, sondern auch, dass drei wichtige Akteure unterschiedliche Bedürfnisse haben: Kandidaten, Filialleiter und Zentrale.

Das Recruiting im Einzelhandel wird stark von der Wirtschaftslage beeinflusst. Wenn die Wirtschaft floriert und die Verbraucherausgaben hoch sind, zieht der Einzelhandel in der Regel mit.

Wenn die Konjunktur jedoch schwankt oder einbricht, steht der Einzelhandel vor großen Herausforderungen. Während einer Rezession gehen die Verbraucherausgaben zurück, was den Einzelhandel dazu zwingt, weniger Personal einzustellen oder sogar Stellen abzubauen.

Das kann zu weniger Stellenausschreibungen, Einstellungsstopps und einem stärkeren Druck führen, die Rekrutierungsstrategien zu optimieren, um Top-Talente zu gewinnen und dabei mit kleineren Budgets auszukommen. Der Einzelhandel muss sich schnell anpassen, um unter diesen Bedingungen bestehen zu können.

Dennoch gibt es viele Gründe für einen positiven Ausblick. Trotz aller Schwierigkeiten ist eine erfolgreiche Recruiting-Strategie im Einzelhandel möglich, auch in der heutigen Zeit. Mit passenden Recruiting-Lösungen, die Mobile Recruiting, Social Recruiting und intelligente Automatisierung kombinieren, lässt sich nicht nur kurzfristig Zeit sparen, sondern auch langfristig effizienter arbeiten.

In diesem Artikel betrachten wir einige traditionelle Herausforderungen beim Einzelhandel-Recruiting, beleuchten, wie diese sich in der aktuellen Situation verändert haben, und sehen uns an, wie sich die Recruiting-Strategien des Einzelhandels mit der richtigen Technologie optimieren lassen.

Herausforderungen im Einzelhandel-Recruiting (und ihre aktuelle Relevanz)

Hohe Personalfluktuation

Zu den wahrscheinlich größten Herausforderungen im Einzelhandel-Recruiting zählt die hohe Personalfluktuation, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist: den Druck durch die Einstellung saisonaler Mitarbeiter, komplexe Schichtsysteme und die Auswirkungen von sozialen und wirtschaftlichen Faktoren auf die langfristige Mitarbeiterbindung.

Die hohe Personalfluktuation bringt verschiedene negative Folgen mit sich, angefangen bei den Kosten für die Neubesetzung einer Stelle. Studien zufolge entsprechen diese Kosten etwa sechs bis neun durchschnittlichen Monatsgehältern eines Mitarbeiters.

Außerdem führt die Fluktuation zu Produktivitätsverlusten, da es in der Regel einige Wochen dauert, bis neue Mitarbeiter eingearbeitet und mit den Abläufen einer Filiale vertraut sind. Das belastet sowohl die Produktivität der Person, die den neuen Mitarbeiter einarbeitet, als auch die des neuen Mitarbeiters.

Hochvolumiges Recruiting

Für Recruiter im Einzelhandel bringt die Saisonabhängigkeit der Branche den Druck mit sich, viele Mitarbeiter einstellen zu müssen. Nicht zu vergessen ist, dass Hiring Manager in der Regel auch Filialleiter sind. Das Recruiting kann zu einer enormen Belastung werden, wenn ihr Fokus eher auf der Kundengewinnung als auf der Mitarbeitersuche liegt.

Stellenausschreibungen in der Hochsaison können Hunderte, wenn nicht Tausende von Bewerbungen nach sich ziehen. Fehlende Tools (und mangelnde Vorbereitung) führen dann dazu, dass beim Durcharbeiten unqualifizierter Lebensläufe viele Stunden vergeudet werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Herausforderungen des hochvolumigen Recruitings zu meistern. Entscheidend ist jedoch immer, dass Einzelhändler das ganze Jahr über Kandidaten ansprechen und an sich binden, nicht nur, wenn die Nachfrage im Einzelhandel in die Höhe schnellt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Talentgewinnung sind Talentpools, die nach und nach aufgebaut werden. Talentpools können sich vor allem dann auszahlen, wenn die Einstellung saisonaler Mitarbeiter und der damit einhergehende Druck vor der Tür stehen.

Stehen Ihnen nämlich vielversprechende Kandidaten ohne Umwege zur Verfügung, sparen Sie Zeit bei der Besetzung offener Stellen, was sich direkt auf den Umsatz und das Kundenerlebnis auswirken kann.

Hochvolumiges Recruiting war im Einzelhandel lange Zeit eine große Herausforderung. Als einer der größten Online-Anbieter für Haushaltswaren konnte Wayfair seinen Prozess jedoch erheblich optimieren. Mithilfe fortschrittlicher Recruiting-Technologie konnte das Unternehmen zeitaufwändige Aufgaben wie die Überprüfung von Lebensläufen und die Terminkoordination für Bewerbungsgespräche durch Automatisierung reduzieren.

Dieses effiziente System ermöglichte es den Einstellungsteams von Wayfair, Tausende von Bewerbungen schnell zu bearbeiten. Gleichzeitig konnten sie jedem Kandidaten eine persönliche Erfahrung bieten, was ein Gleichgewicht zwischen Skalierbarkeit und Qualität im Recruiting sicherstellte.

Einzelhändler brauchen also zügige und effiziente Verfahren, um schnell zwischen unqualifizierten und qualifizierten Kandidaten zu unterscheiden, um unkompliziert Bewerbungsgespräche zu planen und um mithilfe von Vorlagen zeitnah Angebote zu unterbreiten sowie alle Beteiligten automatisch auf dem Laufenden zu halten. Vom Screening bis zum Vertragsabschluss – revolutionieren Sie mit intelligenter Automatisierung jeden Schritt dieses Prozesses.

Mangel an geeigneten Technologien für das Recruiting im Einzelhandel

Nicht immer sind Recruiting-Technologien bei Filialleitern auf Begeisterung gestoßen. In der Vergangenheit mussten sie sich auf Stapel von Lebensläufen und riesige Excel-Tabellen oder auf komplexe Systeme aus der Hauptverwaltung verlassen, was das Einzelhandel-Recruiting zu einer großen Belastungsprobe werden ließ.

Mit digitalen Lösungen jedoch, welche die Bedürfnisse von Filialleitern berücksichtigen, können Kandidateninformationen mühelos in einem zentralen Talentgewinnungssystem erfasst werden. So werden wiederholte manuelle Tätigkeiten wie das Durchkämmen von Tabellen eingespart.

Die richtige Technologie sollte bestimmte Anforderungen erfüllen, um den Alltag von Einzelhändlern zu vereinfachen. Zunächst einmal sollte sie benutzerfreundlich sein, nur minimale Schulung erfordern und sich problemlos an die jeweilige Aufgabe anpassen lassen. Hiring Manager sollten intuitiv auf zentralisierte Datenbanken zugreifen können, um den Einstellungsprozess reibungsloser und weniger zeitaufwändig zu gestalten.

Des Weiteren sollte die richtige Technologie der dynamischen Natur ihrer Arbeit gerecht werden. Schließlich müssen Hiring Manager neben ihrer Tätigkeit im Verkaufsraum, der Interaktion mit Kunden, der Bestandsaufnahme und der Betreuung der aktuellen Mitarbeiter auch noch Zeit für das Recruiting finden.

Die richtige Technologie sollte für Mobilgeräte optimiert sein und Hiring Managern die Möglichkeit geben, Kandidaten zu prüfen und sie durch die verschiedenen Rekrutierungsstufen zu führen – und das alles, während sie ständig unterwegs sind.

Die Pandemie hat verdeutlicht, wie wichtig Technologie für Hiring Manager ist: Einzelhandelsunternehmen wurden infolge von Social Distancing und der Arbeit im Homeoffice dazu gezwungen, ihre Einstellungsverfahren zu überarbeiten. Dadurch haben sich Aspekte des Einzelhandel-Recruitings grundlegend verändert.

So wurden zum Beispiel persönliche Vorstellungsgespräche durch Videointerviews ersetzt, sodass potenzielle Kandidaten bequem von zu Hause aus an Frage-Antwort-Runden teilnehmen konnten.

Digitale Transformation

Der rasante Wandel vom stationären zum Online-Einzelhandel während der Pandemie, als verunsicherte Einzelhändler ihre Vertriebskanäle diversifizierten, hat sich zu einem scheinbar unumkehrbaren Trend entwickelt. Studien deuten darauf hin, dass bis 2027 voraussichtlich 23 % der Einzelhandelskäufe online getätigt werden.

Jedoch erfordern stärker digitalisierte Arbeitsplätze auch stärker digitalisierte Mitarbeiter. Einzelhändler, die vor der Pandemie keinerlei E-Commerce-Aktivitäten verfolgten, mussten ihre Belegschaft vollkommen neu ausrichten und umorganisieren. Ihr Fokus verlagerte sich dabei auf digitale Experten, die einen raschen und reibungslosen Wechsel ins Online-Geschäft ermöglichen können.

Außerdem haben Führungskräfte mit der Implementierung von Systemen begonnen, mit denen die Integration neuer Skills, Verfahren und Verhaltensweisen in ihr Unternehmen sowohl kurz- als auch langfristig sichergestellt wird.

In diesem Kontext konkurrieren Einzelhändler nun mit Technologieunternehmen, die traditionell die bevorzugten Arbeitgeber für Personen mit digitalen Skills waren. Um gegen diese Konkurrenten überhaupt eine Chance zu haben, müssen Einzelhändler ihre Arbeitgebermarke deutlich herausstellen. Unter großem Einsatz müssen sie zeigen, wie es ist, für sie zu arbeiten, und zu motivierten Kandidaten authentische Beziehungen aufbauen.

Fazit

Zurzeit erscheint das Recruiting für viele Einzelhandelsunternehmen wie eine abschreckende Aufgabe. Die richtige Recruiting-Technologie für den Einzelhandel könnte jedoch der Schlüssel sein: Stellen Sie Filialleitern und Kandidaten gleichermaßen die Tools zur Verfügung, die ihnen die Orientierung in einer sich wandelnden Branche erleichtern.

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