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Es ist kein Geheimnis, dass die Coronakrise gewaltige Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie Unternehmen mit Talenten interagieren. In der letzten Märzwoche meldeten sich 6,6 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten arbeitslos – ein neuer Rekord. Dieser Abwärtstrend spiegelt sich in einem starken Rückgang der offenen Stellen wider: Glassdoor verzeichnete in den letzten Monaten einen Rückgang der Stellenangebote um 27,7 Prozent. Da das Gleichgewicht zwischen Kandidat und Recruiter so stark aus der Balance geraten ist, müssen die Unternehmen jetzt ihre Vorgehensweise überdenken, wenn sie geeignete Kandidaten gewinnen möchten.

In einem kürzlich veranstalteten Webinar erläuterte Kirsten Tolfree-Dart, Leiterin der Abteilung Operational Excellence bei Caraffi, wie Unternehmen ihre Strategien zur Talentinteraktion weiterentwickeln können, um diese unsicheren Zeiten gut zu überstehen und optimal positioniert zu sein, wenn sich die Einstellungsbedingungen wieder normalisieren.

Der Schutz Ihrer Arbeitgebermarke ist wichtig

80 Prozent der Führungskräfte in der Talentgewinnung sind der Meinung, dass der Ruf ihres Unternehmens Auswirkungen auf ihre Möglichkeiten hat, Kandidaten zu gewinnen. Eine starke Arbeitgebermarke ist seit langem ein Eckpfeiler jeder erfolgreichen Strategie der Talentgewinnung. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass Sie den bekanntesten Namen auf dem Markt haben müssen. Es bezieht sich vielmehr auf Ihre Fähigkeit, die Grundwerte Ihres Unternehmens so zu vermitteln, dass die Kandidaten darauf brennen, in Ihre Reihen aufgenommen zu werden.

In dieser belastenden Zeit wird die Art und Weise, wie Sie Talente in Ihrer Zielgruppe einbinden, einen großen Einfluss auf Ihr Ansehen auf dem Markt haben, lange nachdem die Krise vorüber ist. Schwerfällige Praktiken oder unüberlegte Kommunikation werden in einem Umfeld, in dem die Hälfte der Kandidaten angibt, dass sie nicht für ein Unternehmen mit einem schlechten Ruf arbeiten würden, eine Abschreckung für potenzielle Interessenten darstellen.

Die Kommunikation mit Ihren Kandidaten weiterentwickeln

Wie können Sie also Ihre Kommunikation weiterentwickeln, um zu vermeiden, dass Ihr Talentnetzwerk verunsichert wird? Das wichtigste Schlagwort lautet Transparenz. Wir alle wissen Ehrlichkeit zu schätzen, also scheuen Sie sich nicht, offen darüber zu sprechen, wie sich die Krise auf Ihre Einstellungsverfahren auswirkt. Sie sollten zudem den Schwerpunkt Ihrer Inhalte verlagern. Auch wenn Sie früher vielleicht einen eher lockeren Ansatz verfolgt haben, um Kandidaten dafür zu begeistern, dass Ihr Arbeitsplatz der richtige ist, sollten Sie jetzt angesichts der Krise den Fokus auf eine menschliche, persönlichere Note legen. Manche Unternehmen geben Kandidaten Tipps, z. B. wie man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet, während andere sich auf die Beziehung zu ihren Mitarbeitern konzentrieren.

Neben der Weiterentwicklung Ihrer Botschaften spielen auch Ihre Kommunikationsmittel eine wichtige Rolle. Die Nutzung sozialer Medien hat während der Pandemie deutlich zugenommen, weshalb Plattformen wie LinkedIn und Twitter von unschätzbarem Wert sind, um ein positives Image nicht nur innerhalb Ihres eigenen Netzwerks, sondern auch bei unbekannten Talenten aufzubauen. Durch die Nutzung dieser Kanäle können Sie die Arbeit in Ihrem Unternehmen präsentieren oder Mitarbeitern die Möglichkeit geben, als Markenbotschafter aufzutreten, um Kandidaten zu gewinnen. Wenn Sie vor der Pandemie regelmäßig gepostet haben, dann lassen Sie Ihre Social-Media-Accounts jetzt nicht ruhen, denn Kandidaten bevorzugen eher ein Unternehmen, das seine Marke aktiv pflegt. Wie bereits erwähnt, ist Ehrlichkeit oberstes Gebot, also seien Sie offen bezüglich des Status Ihrer Recruiter-Programme. Wenn Sie keine Mitarbeiter einstellen, interagieren Sie mit Talenten auf eine Weise, die dem aktuellen Klima entspricht.

Auch wenn Ihre Einstellungsprogramme eine Flaute verzeichnen, sollten Sie dennoch aktiv Talente mit E-Mail-Kampagnen ansprechen und gleichzeitig eine entsprechende Philosophie der Transparenz und Feinfühligkeit anwenden, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen an erster Stelle steht, wenn wieder Normalität einkehrt. Sie können diese Strategie verbessern, indem Sie Ihre Listen segmentieren, sodass Sie Ihre Zielgruppe mit geeigneten Inhalten ansprechen, und indem Sie Ihre Kommunikation personalisieren und automatisieren. All dies lässt sich mit einer Candidate-Relationship-Management-Plattform (kurz CRM) erreichen.

Die Stärkung Ihrer Arbeitgebermarke bietet eine großartige Chance, die Art und Weise zu verbessern, wie Sie mit Talenten interagieren. Seien Sie transparent, optimieren Sie Ihre Inhalte und nutzen Sie die richtigen Kanäle

Kirsten Tolfree-Dart – Head of Operational Excellence – Caraffi

Das Erlebnis der Kandidaten verbessern

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ihre Arbeitgebermarke ist das Erlebnis Ihrer Kandidaten. Allzu oft sind Kandidaten durch langwierige Prozesse oder mangelnde Kommunikation frustriert, sodass hinsichtlich des Unternehmens ein bitterer Beigeschmack zurückbleibt. Da in einigen Branchen aufgrund der massiven Entlassungen die Zahl der Bewerbungen um das Achtfache gestiegen ist, werden diese Probleme jetzt vermutlich den überlasteten Recruitern zugeschrieben. Es ist allerdings wichtig, die Geschwindigkeit im Auge zu behalten, mit der sich Meldungen über negative Interaktionen verbreiten können, was Ihre Fähigkeit, Talente zu gewinnen, in Zukunft beeinträchtigen wird.

Mit einer flexiblen HCM-Plattform können Sie manuelle Aufgaben automatisieren, um Recruiter zu entlasten und sicherzustellen, dass die Kandidaten nicht durch unnötige Verzögerungen frustriert werden. Ähnliches können Sie mit Ihrer Kommunikation tun, um sicherzustellen, dass die Kandidaten entsprechend auf dem Laufenden gehalten werden. Denken Sie daran, dass man lieber schnell schlechte Nachrichten hört als gar keine Nachrichten.

Wenn es in Ihrem Unternehmen zu Einstellungsstopps kommt, können Sie diese Unterbrechung dazu nutzen, aktuelle Mitarbeiter und frühere Bewerber um Feedback zu ihren Recruiting-Erfahrungen zu bitten. So können Sie Ihre Prozesse entsprechend anpassen, damit Ihr Unternehmen bei einer Rückkehr zum normalen Einstellungsprozess optimal positioniert ist, um Bewerbern ein unvergleichliches Erlebnis zu bieten. Diese Befragungen können mit minimaler Beteiligung Ihrer Recruiter mit Avature CRM erstellt und verschickt werden.

Wenn Sie einen Einstellungsstopp erleben, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um innezuhalten und darüber nachzudenken, wie Sie die Erfahrung der Kandidaten verbessern können. Alle Verbesserungen, die Sie jetzt vornehmen können, werden Ihnen bei der Rückkehr zum normalen Einstellungsablauf zugute kommen.

Kirsten Tolfree-Dart – Head of Operational Excellence – Caraffi

Ohne Umwege mit Talenten interagieren

Von der Senkung der Einstellungskosten bis zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung – die Vorteile einer zielgerichteten Strategie für die interne Mobilität sind seit langem bekannt. Jetzt suchen angesichts der weit verbreiteten Einstellungsstopps immer mehr Unternehmen innerhalb der eigenen Reihen nach Arbeitskräften, um auch weiterhin Positionen mit hoher Priorität besetzen zu können.

Das bedeutet, dass Unternehmen neu bewerten müssen, wie sie mit Talenten in ihren eigenen Reihen interagieren. In einem früheren Webinar haben wir erfahren, wie L’Oreal seinen Mitarbeitern einen besseren Einblick in die innerhalb des Unternehmens verfügbaren Stellen verschafft hat. Dies erwies sich als Katalysator für die Besetzung von 75 Prozent der auf externen Karriereseiten ausgeschriebenen Stellen mit L’Oreal-Mitarbeitern, was zu zahlreichen Zeit- und Kosteneinsparungen für das Unternehmen geführt hat.

Unser Fazit

Angesichts der Coronakrise müssen wir alle überdenken, wie wir mit Talenten interagieren. Unternehmen, die diese unsicheren Zeiten nutzen können, um ihre Arbeitgebermarke zu stärken, die Erfahrung der Kandidaten zu optimieren und herausragende Talente in den eigenen Reihen ausfindig zu machen, werden nicht nur bestens positioniert sein, um diese Zeit der Umbrüche zu überstehen, sondern auch erfolgreich sein, wenn sich die Einstellungssituation wieder normalisiert.

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