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Der Einzelhandel hat sich stark gewandelt. Um auf dem heutigen digitalen Markt erfolgreich zu bestehen, müssen Einzelhändler ein Einkaufserlebnis schaffen, das sämtliche Einkaufskanäle verbindet – von der Filiale über den Computer bis hin zum Mobilgerät. Dieser Omnikanal-Ansatz erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Verkaufstätigkeit, sondern zunehmend auch auf die Talentgewinnung.

Ein Einzelhandelsunternehmen muss Kandidaten dort begegnen, wo sie sich ohnehin aufhalten. Neben der Nutzung von Stellenbörsen umfasst das Recruiting im Einzelhandel daher seit neuestem auch Social-Media-Kampagnen, für Mobilgeräte optimierte Karriereseiten, Mitarbeiterempfehlungen und In-Store-Tools.

Warum ist Omnikanal-Recruiting so wichtig?

Ende März dieses Jahres gab es in den USA 568.000 offene Stellen im Einzelhandel. Um diese Stellen zu besetzen, müssen Einzelhändler ihre Stellenanzeigen so prominent und an so vielen Orten wie möglich platzieren. Eine hohe Recruiting-Reichweite hilft Unternehmen dabei, eine Vielzahl von Zielen zu erreichen:

  • Das Interesse von Arbeitssuchenden wecken
  • Noch mehr Menschen die Unternehmensbotschaft präsentieren
  • Deutlich machen, dass das Unternehmen bemüht ist, qualifizierte Mitarbeiter zu finden
  • Ein ganzheitlicheres Bild des Unternehmens zeichnen

Vor allem aber muss ein Einzelhandelsunternehmen sein Zielpublikum kennen und die jeweiligen Inhalte individuell auf die einzelnen Zielgruppen abstimmen. Firmen sollten die eingesetzten Kanäle und Inhalte danach auswählen, was bei ihren Wunschkandidaten am besten ankommt. Wie führende Einzelhändler digitale Technologien nutzen, um Talente über alle Kanäle hinweg anzusprechen, können Sie im Folgenden nachlesen.

Soziale Medien

Soziale Netzwerke können die Reichweite von Unternehmensbotschaften erheblich vergrößern. Mit Beiträgen auf Plattformen wie Facebook, Twitter und LinkedIn können Unternehmen aktiv Stellensuchende, aber auch Talente ansprechen, die aktuell nicht auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz sind.

Der Einzelhändler Macy’s beispielsweise hat einen Weg gefunden, um seine der Employer Brand gewidmete Twitter-Seite optimal zu nutzen. Inzwischen folgen über 19.400 Nutzer der Seite, über die das Unternehmen Artikel zur Work-Life-Balance veröffentlicht, Beiträge von Mitarbeitern retweetet und Karrieremöglichkeiten aufzeigt. Über den Twitter-Account @MacysCollege tritt das Unternehmen darüber hinaus gezielt mit jungen Talenten in Kontakt. Auf der Seite werden Vollzeitstellen und Praktika-Angebote veröffentlicht und Events und Recruiting-Aktivitäten an Hochschulen beworben. Zudem können Praktikanten über ihre persönlichen Erfahrungen in der Firma twittern.

Durch die Nutzung zweier verschiedener Accounts erhöht sich automatisch die Reichweite von Macy’s – dabei geht es jedoch nicht ausschließlich um Nutzerzahlen. Die Firma nutzt ihren @MacysCollege-Account sowie einen Account bei Snapchat, um gezielt eine Zielgruppe anzusprechen, die vor allem Online-Kanäle nutzt. Ein zusätzlicher Effekt: Das Unternehmen macht deutlich, dass es bereit ist, in die Arbeitnehmer der Zukunft zu investieren.

Karriereseiten

Eine Karriereseite dient einem einzigen Zweck: Sie ist das Aushängeschild, über das die Arbeitgebermarke sowie die Vorteile des Unternehmens im Internet beworben werden. Sie soll Stellensuchenden eine Vorstellung von den Programmen und Leistungen des Unternehmens vermitteln sowie einen klaren Eindruck davon, wie es ist, für das Unternehmen zu arbeiten.

Belk, ein anderes amerikanisches Einzelhandelsunternehmen, bietet auf seiner Seite ein unkompliziertes Online-Bewerbungsverfahren sowie Informationen zu saisonalen Stellenangeboten. Neben diesem allgemeinen Informationsangebot lässt die Firma jedoch auch Mitarbeiter von ihren Erfahrungen berichten; zudem werden Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung aufgezeigt. Daneben werden die Werte beleuchtet, die das Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnen, wie beispielsweise gesellschaftliches Engagement sowie Inklusion am Arbeitsplatz.

Über die Karriereseite bewirbt Belk außerdem ein Praktikumsprogramm, das sich an junge Talente richtet. Im Rahmen dieses Programms arbeiten Studierende Seite an Seite mit erfahrenen Führungskräften, wodurch sie nicht nur Fachwissen erwerben, sondern auch einen Einblick in die Unternehmenskultur erhalten. Durch derartige Investitionen sorgen Einzelhandelsfirmen dafür, dass sich Praktikanten mit dem Unternehmen verbunden fühlen, während diese wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie in künftige feste Stellen einbringen können.

Mitarbeiterempfehlungen

Noch immer sind Mitarbeiterempfehlungen die beste Quelle, um neues Personal zu rekrutieren.  48 Prozent aller qualitativ hochwertigen Neueinstellungen stammen von Mitarbeiterempfehlungen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Mitarbeiter in der Regel Freunde, Familienmitglieder und Bekannte empfehlen, die eine ähnliche Arbeitsmoral und ähnliche Werte teilen.

Zudem kann ein Unternehmen durch die Einstellung von Mitarbeitern, die sich von vornherein sympathisch sind, ein positives und produktives Arbeitsumfeld schaffen. Anders als andere Kanäle, die hauptsächlich aktive Kandidaten anziehen, können sich Mitarbeiterempfehlungen darüber hinaus als gute Quelle für passive Kandidaten erweisen. Nicht zuletzt können durch die Rekrutierung von bereits gründlich geprüften Kandidaten Kosten eingespart werden, die ansonsten für Stellenanzeigen und die Nutzung von Jobbörsen angefallen wären.

Optimiert für Mobilgeräte

Immer mehr Menschen nutzen heutzutage ihr Smartphone, um von unterwegs Aufgaben zu erledigen. Die Stellensuche ist dabei keine Ausnahme: 28 Prozent der Amerikaner haben schon einmal das Smartphone für zumindest einen Aspekt ihrer Jobsuche benutzt. Die Hälfte dieser Nutzer wiederum hat schon einmal ein Bewerbungsformular auf ihrem Mobilgerät ausgefüllt.

Da die Nutzung mobiler Geräte ständig zunimmt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Karriereseite eines Unternehmens, die Kommunikationskonzepte sowie sämtliche Aspekte des Bewerbungsprozesses geräteübergreifend funktionieren. Zudem sollten Einzelhandelsunternehmen darauf achten, genau wie beim Omnikanal-Einzelhandel auf eine einheitliche Ästhetik ihrer Recruiting-Maßnahmen zu setzen. Das Erscheinungsbild einer Unternehmensmarke sollte angefangen von der physischen Filiale über die Website bis hin zum mobilen Auftritt konsistent gestaltet werden. Dadurch kann ein Unternehmen zeigen, dass es zum einen die Omnikanal-Prinzipien verstanden hat, zum anderen aber auch mit den Nutzungsgewohnheiten seiner Kandidaten Schritt hält.

In-Store Tools

Wenn es um das Recruiting im Einzelhandel geht, sind die besten Kandidaten oftmals die eigenen Kunden. Sie kennen das Unternehmen und mögen die Produkte, sind somit zumindest teilweise bereits „eingearbeitet“ und bringen eine Begeisterung für die Marke mit.

Dies können sich Unternehmen gezielt zunutze machen. Anstatt lediglich ein „Mitarbeiter gesucht“-Schild ins Schaufenster zu hängen, können sie ihre Kunden mittels attraktiver, im Erscheinungsbild der Marke gestalteter Botschaften zur Bewerbung auffordern. Mithilfe moderner HR-Technologie können sich Kandidaten, die sich daraufhin im Geschäft vorstellen, direkt per SMS mit ihrem Smartphone oder über das in der Filiale vorhandene Mobilgerät bewerben. Ziel ist es, den Bewerbungsprozess so zugänglich und gleichzeitig so zielgruppengerecht wie möglich zu gestalten. Einzelhandelsunternehmen kennen ihre Kunden; nun ist es an der Zeit, dass sie auch ihre Kandidaten kennenlernen.

 

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