In unserem aktuellen Bericht The State of the HR Landscape in 2025 haben wir untersucht, wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen HR-Strategien verändern. Ganze 95 Prozent der Teilnehmer unserer jüngsten Umfrage erwarten, dass der Einsatz dieser Technologien in den kommenden Monaten weiter zunehmen wird.
Insbesondere verändert KI die Herangehensweise an eine der größten Herausforderungen im HR-Bereich: die Abstimmung von Mitarbeiter-Skills auf sich wandelnde Geschäftsanforderungen. Die Studie zeigt in diesem Zusammenhang einen klaren Trend zu Skill-basierten Ansätzen, bei denen Unternehmen KI einsetzen, um Kompetenzen von Mitarbeitern mit neuen Rollen abzugleichen. Tatsächlich nutzen bereits 46 Prozent der Unternehmen, die solche „Skills-first“-Strategien anwenden, diese gezielt zur Förderung interner Mobilität. So unterstützen sie Beschäftigte dabei, in neue Positionen zu wechseln und ihre Karriere weiterzuentwickeln. Das Ergebnis? Agilere Belegschaften sowie höheres Engagement und stärkere Mitarbeiterbindung.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI nehmen auch die Anwendungsfälle zu. Diese Technologie verfügt über ein breites Anwendungsspektrum im HR-Bereich und bietet hervorragende Möglichkeiten, die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit zu steigern. Genau das werden wir in diesem Artikel näher beleuchten. Durch die strategische Integration von KI in Mitarbeiterbindungs- und Talentmanagement-Strategien haben Unternehmen die Chance, Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen ihre Mitarbeiter aufblühen – und bleiben. Schauen wir uns das Ganze im Detail an.
KI und Employee Engagement: Ein neues Kapitel – Talente verstehen und binden
Künstliche Intelligenz ermöglicht durch tiefgehende kontextuelle Analysen Mustererkennung, Trendidentifikation und Verhaltensverständnis – und das in einem Umfang, der weit über die menschlichen Fähigkeiten hinausgeht.
Dies könnte einen transformativen Einfluss auf Talentmanagement-Strategien haben, insbesondere angesichts der Einschränkungen traditioneller Methoden zur Messung subjektiver Faktoren wie Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit.
Nehmen wir zum Beispiel Mitarbeiterbefragungen: Die Bewertung von Gefühlen auf einer numerischen Skala reicht oft nicht aus, um die Feinheiten menschlicher Emotionen, Gedanken und Erfahrungen einzufangen.
Nun könnte KI dazu beitragen, die Messung der Mitarbeiterbindung von einer rein intuitiven Methode hin zu einer auf echten, verlässlichen Daten basierenden Vorgehensweise weiterzuentwickeln. Anstatt Mitarbeiter dazu aufzufordern, ihre Gefühle anhand vordefinierter, starrer Kategorien auszudrücken, könnte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich in ihren eigenen Worten zu äußern. Diese Antworten können dann mithilfe von Natural Language Processing (NLP) analysiert werden, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Durch den Zugriff auf diese Informationen könnten HR-Teams ein tieferes Verständnis dafür gewinnen, wie sich die Mitarbeiter tatsächlich fühlen. Noch wichtiger ist, dass sie Kündigungsrisiken erkennen und proaktive Maßnahmen ergreifen könnten, um die Teammoral zu stärken, wichtige Talente zu halten und die Auswirkungen der Fluktuation auf die Geschäftsleistung zu verringern.
Diese Fähigkeit zur Mustererkennung könnte auch Mobilitätsprozesse im großen Stil verbessern. Über die Identifikation und Analyse spezifischer Skills hinaus kann KI auch Positionen oder Projekte vorschlagen, die besser zum Profil und den Kompetenzen einer Person passen.
Gleichzeitig kann KI auch Aufgaben unterstützen, die von Natur aus zutiefst menschlich sind.
Laut unserem Bericht haben 42 Prozent der HR-Fachkräfte, die bereits mit KI- und Automatisierungstechnologien arbeiten, eine Produktivitätssteigerung festgestellt. Während wir oft hören, dass diese Technologien uns von repetitiven Aufgaben befreien, ist die wirkungsvollste Konsequenz der Produktivitätssteigerung, dass Fachkräfte ihre Aufmerksamkeit nun auf strategischere Bereiche lenken können – jene, in denen menschliche Einsicht und Perspektive unersetzlich sind.
Dadurch trägt KI dazu bei, Arbeitsplätze zu gestalten, an denen Mitarbeiter mehr Sinn in ihrer Arbeit sehen, zufriedener sind und dadurch loyaler und engagierter gegenüber ihrem Unternehmen werden.
Wie können Sie die Vorteile von KI im HR-Bereich nutzen?
Bei den zahlreichen potenziellen Anwendungsfällen von KI – von Recruiting bis hin zu Employee Engagement und Mitarbeiterbindung – kann es schwierig sein, den richtigen Einstieg zu finden. Dies war ein Thema bei einer kürzlich von uns veranstalteten Podiumsdiskussion mit Führungskräften von DHL, Bain und Unifi.
Ihr Rat? Beginnen Sie mit Lösungen, die ohne hohe Anfangsinvestitionen viel bewirken. Außerdem können Pilotprojekte vor einer unternehmensweiten Einführung Risiken minimieren, die Implementierung vereinfachen und echten Mehrwert sicherstellen.
Um den Erfolg dieser Initiativen voranzutreiben, kann die Förderung der KI-Kompetenz und die Stärkung des Vertrauens der Mitarbeiter in deren Einsatz entscheidend sein. Die Aufklärung der Mitarbeiter über die Grenzen dieser Technologie und die Verdeutlichung, dass sie nicht immer verlässlich ist, kann helfen, Fehler zu minimieren, die hohe Kosten und Risiken mit sich bringen könnten.
Der Erfolg von KI im Bereich Employee Engagement, Mitarbeiterbindung und anderen HR-Anwendungen hängt jedoch letztlich von einer klar definierten Strategie ab, die die Besonderheiten jedes Unternehmens berücksichtigt: seine Kultur, seine Werte, seine Ziele und die spezifischen Herausforderungen, denen es gegenübersteht.
Künstliche Intelligenz stellt den größten technologischen Fortschritt dar, den wir je erlebt haben – und wir sind noch dabei herauszufinden, wie wir ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die effektive Einführung von KI erfordert nicht nur Investitionen in Technologie, sondern auch einen Wandel der Denkweise innerhalb des Unternehmens. Um dies zu erreichen, sollten HR-Abteilungen und Führungskräfte eine Lernkultur fördern und dabei helfen, KI für die Mitarbeiter verständlich und greifbar zu machen. Dadurch können sie das volle Potenzial von KI ausschöpfen, um effizientere, ansprechendere und individuellere Arbeitsumgebungen zu schaffen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von Ejecutivos auf Spanisch veröffentlicht.